Review: FEZ (PS3, PS4, PS Vita)

Das Spiel FEZ ist einer der großen Gewinner und vor allem Vorzeigetitel der Indie Game Welle. Ursprünglich sollte es im Frühjahr 2010 exklusiv für Xbox Live erscheinen, die ersten Ankündigungen gab es bereits 2007 und 2008 wurde eine erste frühe Demo auf dem Independent Games Festival gezeigt, wo sie für große Begeisterung sorgte. Geschäftliche und familiäre Probleme des Entwicklers sowie einige rechtliche Verstrickungen sorgten nicht nur dafür, dass das Spiel erst Mitte 2012 für PC, Mac, Linux und Xbox 360 erschien, sondern auch dass diese Entwicklungsgeschichte ein maßgeblicher Bestandteil der bekannten Dokumentation „Indie Game: The Movie“ wurde. Nun ist FEZ auch endlich auf der PS3, PS4 und PS Vita angekommen!

Selten hat mir ein Spiel solche Kopfschmerzen bereitet wie FEZ. Aber die Tatsache, dass der Protagonist Gomez die namensgebende Kopfbedeckung auf dem Kopf trägt, die nicht nur Doctor Who sondern auch  ich einfach cool finde, sorgte dafür, dass ich den Controller so schnell nicht mehr zur Seite legte. Natürlich spielte auch der Umstand eine Rolle, dass FEZ ein herausragendes Spiel ist – auch ohne Fez.

Gomez lebt in einer zweidimensionalen Welt, bis etwas schief geht und plötzlich alles Tiefe entwickelt. Nun liegt es an ihm und euch, die dritte Dimension in den Griff zu bekommen. Das Gameplay präsentiert sich als ein Mix aus Braid und Echochrome. Auch wenn der Titel in den ersten Augenblicken den Eindruck macht ein Jump ‘n‘ Run zu sein, geht es letztlich um die Bewältigung zahlreicher intelligenter Puzzles. Gomez kann nämlich dank seines kleinen Hutes die Welt um 90° drehen und so offenbaren sich euch mit wenigen Eingaben gänzlich neue Wege und Lösungsansätze. Ein Objekt, das in einer Ebene flach zu sein scheint, kann in einer anderen einen Vorsprung oder einen geheimen Durchgang enthalten. Entfernte Plattformen rücken manchmal näher und ihr könnt Explosionen durch getimtes Drehen der Welt zu verheerenden Kettenreaktionen ausbauen. Alles um ein Stückchen näher an das Rätsel um Gomez´ Welt heranzukommen.

Anfangs werdet ihr euch etwas verloren vorkommen, weil die sich immer wieder ändernden Level eure grauen Zellen zum Glühen bringen. Zum Glück hält sich der Frust allerdings in Grenzen, weil ihr euch dank sehr großzügiger Rücksetzpunkte vollkommen auf die Bewältigung des nächsten Abschnittes konzentrieren könnt. Das Ergebnis ist ein Braid-ähnliches Erlebnis, das euch fesseln wird, wenn ihr es befriedigend findet, einfach durch die Welt zu laufen und nach und nach die offensichtlichen und versteckten Rätsel zu finden.