Review: Thor – The Dark Kingdom (DVD/Blu-ray)

Marvel setzt seinen Erfolgslauf was Superheldenverfilmungen betrifft ungebrochen fort und zum dritten Mal darf Kraftlackel Chris Hemsworth in „Thor: The Dark Kingdom“ als junger Donnergott den Hammer schwingen – und das ab sofort auch in unseren Heimkinos.

Zwei Jahre sind vergangen seitdem Odin, König von Asgard, seinen aufbrausenden und ruhmsüchtigen Sohn Thor auf die Erde verbannte. Dort lernte dieser nicht nur Demut, sondern auch interessante Menschen wie die Astrophysikerin Jane Foster und ihre Freunde kennen. Bevor er schließlich nach Asgard zurückkehrte, um seinen Ziehbruder Loki aufzuhalten, versprach er Jane bald zurückzukehren. Ein Versprechen, das er nicht halten konnte, weil er die Verbindung zwischen den Welten, die Regenbogenbrücke Bifröst, zerstören musste. Ein Jahr später half er den anderen Avengers zwar kurzzeitig bei der Verteidigung New Yorks aus, für ein Wiedersehen mit Jane blieb aber keine Zeit. Der Zusammenbruch des Bifröst hatte auf den anderen Welten des Asgard-Reiches nämlich für Unruhen und Aufstände gesorgt und Thor musste an vielen Fronten kämpfen, bevor wieder Frieden eingekehrt war. Jane hat die Suche nach ihm und das Warten auf ihn aber nie aufgegeben und darum ist sie immer sofort zur Stelle, wenn irgendwo auf der Welt Risse im Raum-Zeit-Gefüge auftauchen. Ein solches Portal bringt sie aber schließlich mit einer schrecklichen Substanz in Berührung: Der sogenannte Äther ist eine gewaltige Kraft, welche das Volk der Dunkelelfen einst nutzen wollte, um das ganze Universum in ewige Dunkelheit zu stürzen (warum ihnen danach ist, wird nicht wirklich erläutert). Unter großen Opfern konnte Thors Großvater die Dunkelelfen einst aufhalten und scheinbar vernichten. Den Äther selbst versteckte er gut und das Universum war für Jahrtausende sicher. Janes unfreiwilliger Kontakt mit der außerirdischen Energiequelle erweckt jedoch die letzten verbliebenen Dunkelelfen aus ihrem Tiefschlaf. Ihr einziges Ziel: Nachholen, was ihnen beim ersten Mal misslang und nicht nur Asgard und der Erde, sondern auch allen andere Welten für immer und ewig das Licht rauben.

Was die Güte der Hintergrundgeschichte betrifft ist „Dark Kingdom“ leicht durchwachsen. Oberbösewicht Malekith und seine Dunkelelfen sind nicht nur was ihre Pigmentierung betrifft relativ blass und auch Thors menschliche Liebste Jane Foster tritt nur selten wirklich in den Vordergrund. Dafür bekommen einige Nebenfiguren und vor allem Thors Familienmitglieder – Göttervater Odin, seine Frau Frigga sowie Adoptivbruder und Teilzeit-Schurke Loki – deutlich mehr Bildschirmzeit spendiert. Gerade letzterer entwickelt dadurch zum ersten Mal fast schon „menschliche“ Charakterzüge und man erahnt, dass er nicht unbedingt implizit böse ist, sondern von ganz speziellen Dämonen geplagt wird. Was an Story-Dichte fehlt macht man aber mit bildgewaltigen Kulissen, reichlich flotten und spannenden Action-Einlagen, sowie vielen witzigen Anspielungen und Querverweisen auf die anderen Marvel-Filme und –Marken mehr als weg.

Einen besonderen Leckerbissen für Fans stellt schlussendlich der Bonus-Kurzfilm „All Hail the King“ dar. (ACHTUNG: Spoiler-Gefahr für all jene, welche die „Iron Man“-Filme noch nicht gesehen haben!) Der One-Shot ist zwar nicht einmal 15 Minuten lang, bringt aber einige interessante Infos unter und sorgt für ein paar herzhafte Lacher. Sogar „Iron Man 2“-Antogonist Justin Hammer bekommt einen Gastauftritt! Der wahre Star ist aber natürlich Sir Ben Kingsley, der erneut als der gefallene Schauspieler Trevor Slattery brilliert. Als (vermeintlicher) Superterrorist hatte er als „Mandarin“ die Rolle seines Lebens gespielt und gelebt. Immer noch relativ ahnungslos und sich auch keiner  Schuld bewusst, sitzt er für seine Taten in „Iron Man 3“ inzwischen im Gefängnis. Dort lebt er ein Leben in (relativem) Luxus, genießt seine Berühmtheit und sein ganz persönlicher „Fan Club“ ersetzt das Personal. Das alles ändert sich, als ein Journalist seine Geschichte dokumentieren will und Trevor erfahren muss, dass es die (nur scheinbar fiktive) Terror-Organisation „Zehn Ringe“ wirklich gibt und einige gefährliche Leute gar nicht gut auf ihn zu sprechen sind.

 

Bildmaterial und andere Marken © 2014 MARVEL, www.marvel.com

 

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