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Review: Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (DVD/Blu-ray) + Gewinnspiel!

Mit dem Erfolg des 53. Werks seiner Zeichner wäre wohl auch Studiogründer Walt Disney mehr als zufrieden gewesen: Mit einem Einspielergebnis von über einer MILLIARDE US-Dollar ist Disneys „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ nicht nur der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten, sondern räumte auch jede Menge Auszeichnungen, unter anderem zwei Oscars (Bester Animationsfilm & Bester Filmsong) ab. Ab heute darf man den Film auch zuhause genießen.

Anna und ihre ältere Schwester Elsa sind Prinzessinnen des Königreichs Arendelle. Sie verbringen eine glückliche Kindheit, auch wenn Elsa ein Geheimnis hat: Sie besitzt cyrokinetische Kräfte, nur mit einem Gedanken kann Sie Eis und Schnee heraufbeschwören. Nur ihre Eltern und ihre Schwester wissen von dieser Fähigkeit. Doch beim gemeinsamen Spielen im Kindesalter kommt es zu einem folgenschweren Unfall, bei dem Elsa Anna irrtümlich mit einem Eisblitz trifft. Die beunruhigten Eltern reagieren über: Sie isolieren Elsa, auch von ihrer Schwester, und nehmen ihr das Versprechen ab, dass sie stets ihre Emotionen unter Kontrolle halten muss, um ihre Kräfte zu unterdrücken. Durch Magie vergisst Anna ihr Wissen über die Fähigkeiten ihrer Schwester und kann so nicht verstehen, warum sie plötzlich nicht mehr mit ihr spielen will. Als die Eltern einige Jahre später bei einem Unfall sterben, gibt es niemanden mehr, der Elsas selbst auferlegte Isolation verstehen oder durchbrechen kann. Die Jahre vergehen und die Kluft zwischen den Schwestern wird größer.

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Es kommt schließlich der Tag, an dem Elsa zur neuen Königin gekrönt werden soll. Für Anna ist es ein Festtag, öffnen sich doch zum ersten Mal seit Jahren die Tore des Schlosses und es bietet sich die Möglichkeit, endlich neue Menschen kennenzulernen. Jung und wild träumt sie von Abenteuer und Liebe, eben all die Dinge, die sie seit Jahren in ihrem eigenen Leben missen musste. Für Elsa gilt das genaue Gegenteil, drohen doch ihre aufgewühlten Emotionen ihre immer schwerer zu kontrollierenden Kräfte freizusetzen. Tatsächlich kommt es zum Eklat, die beiden Schwestern beginnen heftig zu streiten, weil vor allem Anna ihre scheinbar gefühlslose Schwester nicht verstehen kann. Elsa verliert die Kontrolle und das ganze Königreicht versinkt in Schnee und Eis. Entsetzt über sich selbst flieht Elsa in die Berge. Ihre Schwester hinterher, weil sie ihre Hilfe braucht, um das Königreich aus den Klauen des plötzlichen Winters zu befreien.

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Seit einigen Jahren spaltet eine hamletische Grundsatzfrage Teile des Disney-Publikums: Singen oder Nichtsingen? Bis auf ganz wenige Ausnahmen – zum Beispiel „Taran und der Zauberkessel“  von 1985 – war der Musical-artige Charakter der  Filme jahrzehntelang ein Markenzeichen des Mauskonzerns . Erst Mitte der 90er traute man sich, vorwiegend in den von Pixar produzierten Filmen, mit diesem Klischee zu brechen und in Einzelfällen größtenteils bzw. ganz auf Gesangsuntermalung zu verzichten. Während manche sich darüber empörten, gab es scheinbar aber auch jene, die mit der neuen Art von Disney-Filmen deutlich besser konnten. Um keine der beiden Gruppen auf Dauer zu verärgern hat man sich inzwischen eingependelt und songlastige Werke („Rapunzel“, „Merida“, „Küss den Frosch“ usw.) wechseln sich mit Produktionen ab, in denen meist gar nicht gesungen wird („Ralph reichts“, „Die Monster Uni“, „Cars“, …). „Die Eiskönigin“ gehört hier ohne Zweifel zur ersteren Kategorie, tatsächlich stellen die Songs einen so großen Teil der Handlung dar, dass man sich stark, wie schon lange nicht mehr, an die frühen Musical-Filme von Disney erinnert fühlt. Fans der „klassischen“ Disney-Filme jubeln, manch anderen mag das hingegen durchaus stören – Geschmackssache eben.

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Das Disney-Team hat bei der „Eiskönigin“ auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet: toll animiert, unterhaltsame Nebencharaktere wie Olaf der Schneemann und eine einfühlsame Geschichte, die sich vage am andersenschen Märchen orientiert. Interessant machen den Mix aber auch die durchaus neuen Wege, die man dabei bestreitet. So gibt es keinen Bösewicht im klassischen Sinn, dafür aber eine interessante Wendung bzw. Offenbarung, mit der man in einem Disney-Film nicht unbedingt rechnen würde. Die beiden Titelheldinnen sind stark, aber auch verletzlich und fehlerbehaftet und müssen sich im Laufe der Handlung erst selbst finden. Und auch wenn am Ende die Liebe siegt, ist es ausnahmsweise nicht die klassische, fast schon abgenutzte Variante selbiger, die zum (verpflichtenden!) Happy End führt.

GEWINNSPIEL:
Zum Heimkinostart von „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ verlosen wir zwei tolle Pakete, die jeweils aus dem Film auf Blu-ray (in 2D und 3D!), dem exzellenten Soundtrack und einem Poster bestehen. Um mitzumachen schickt uns eine E-Mail an redaktion [at] shock2 [dot] info (Betreff: ziemlich kalt hier) und beantwortet in ihr folgende Gewinnfrage:

Welcher bekannte dänische Dichter verfasste das Märchen, auf dem der Film lose basiert?

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Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir dann die beiden Pakete. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück!
Einsendeschluss ist der 20.04.2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Obwohl durchaus stark auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet, scheut sich der Film auch nicht etwas komplexere Fragen zu stellen. Themen wie die Isolation der jungen Elsa durch die Eltern oder die anfängliche Blauäugigkeit von Anna in Sachen Liebe schneiden durchaus wichtige Themen an, die auch „große“ ZuschauerInnen zum Nachdenken anregen sollten. Ein durch und durch gelungener Film für die ganze Familie – auch wenn man vielleicht zu der Fraktion gehört, der etwas weniger Gesang lieber gewesen wäre.

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Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)
FSK: ab 0 Jahren
Länge: ca. 105 Minuten
Genre: Zeichentrick/Fantasy
Preis: ca. 13 Euro
Verkaufsstart: erhältlich

Bildmaterial © 2014 Disney

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