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TV-Serien Review: Castle – Season 5 (DVD)

 Es mag auch Hybris sein, aber schon seit dem Fernsehserienklassiker „Mord ist ihr Hobby“ mit Angela Lansbury wissen wir: Krimiautoren sind die viel besseren Polizisten. Eine ähnliche Idee verfolgen die Autoren auch bei der Krimiserie „Castle“, peppen sie aber mit viel Witz, Popkultur-Referenzen und einem großartigen Nathan Fillion („Firefly“) auf.

Für Quereinsteiger in die Serie vielleicht ein kurzes „Was bisher geschah“: Richard Castle ist ein extrem erfolgreicher Kriminalautor, der nach dem Roman-Tod seines langjährigen Hauptcharakters aber ein wenig in einer Schaffenskrise steckt. Da kommt es ihm fast gelegen, dass irgendein Verrückter damit beginnt Leute auf genau die Weise umzubringen, die er in seinen Büchern beschreibt. Kurzfristig Verdächtiger, unterstützt er das Team rund um Detective Kate Beckett aber schließlich sogar dabei, den Mörder zu überführen. Beckett ist froh den teilweise nervigen und manchmal eindeutig zu fantasievollen Castle los zu sein, doch der hat Gefallen an der Aufgabe (und an seiner unfreiwilligen Kollegin) gefunden und nutzt seine Freundschaft zum Bürgermeister, um auch weiterhin mit dem Team zu arbeiten.

NATHAN FILLION, STANA KATIC, JON HUERTAS, SEAMUS DEVER

Ab jetzt herrscht Spoiler-Gefahr für jene, welche die vierte Staffel noch nicht abgeschlossen haben! Vier Jahre (und genauso viele Staffeln) sind seither vergangen. Castle ist längst fixer Teil des Teams, er und Becket sind sich näher gekommen und haben mit Ende der vorangegangenen vierten Staffel eine (noch geheime) Beziehung begonnen. Geheim, weil Romanzen am Arbeitsplatz bei der Polizei nicht gerne gesehen werden und ihnen ihre weitere Zusammenarbeit extrem wichtig ist. Ihre – teilweise sehr amüsanten – Versuche ihre Beziehung vor Leuten zu verheimlichen, die sie a) besser kennen, als sie selbst und/oder b) längst Bescheid wissen, ist eines der tragenden Story-Elemente der fünften Staffel. Aber – auch das ist Castle-typisch– auch ernste Themen kommen nicht zu kurz. Beckett findet zum Beispiel endlich heraus, wer der Mörder ihrer Mutter ist, kann aber wegen seiner Stellung und fehlender Beweise nichts gegen ihn unternehmen. Ihr innerer Konflikt, ob Rache wichtiger als Recht und Ordnung ist, wird gut thematisiert und kommt der Realität vermutlich näher, als einem lieb sein mag.

JON HUERTAS, SEAMUS DEVER

Die Serie hat viele positive Dinge zu bieten, allem voran natürlich seine interessanten Charaktere. Castle und Beckett sind ein wunderbares Paar, das sich in ihren häufigen Wortduellen nie etwas schuldig bleibt und man merkt im Laufe der Serie richtig, wie aus Ablehnung Respekt, aus Respekt Freundschaft und aus Freundschaft schließlich mehr wird. Aber auch die andere Hauptrollen sind gut geschrieben und wunderbar besetzt: Es gibt die typischen Cop-Buddies, eine strenge Chefin und eine abgebrühte, aber herzensgute Pathologin. Castle darf sich außerdem noch mit einer langsam erwachsen werdenden Tochter, seinen Ex-Frauen und seiner quirligen und manchmal total überdrehten Schauspieler-Mutter herumschlagen. Das alles bietet der Geschichte, die neben dem zu erwartenden wöchentlichen Mord auch einen soliden roten Faden verfolgt, eine solide Basis und mischt gekonnt Drama, Action und Komödie.

STANA KATIC, NATHAN FILLION, JON HUERTAS

Fazit:
Ich bin ganz eindeutig ein Castle-Fan, obwohl ich mir normalerweise keine Krimi-Serien ansehe. Charmante Akteure, viel Wortwitz (ich empfehle unbedingt die englische Original-Tonspur!), kreative Mordszenarien und Charaktere und eine Geschichte, die sich auch wirklich weiterentwickeln, machen die Serie für mich zu etwas Besonderem. Ich bin schon gespannt auf die sechste Staffel, die vor einigen Wochen in den Staaten angelaufen ist!

Wertung:
8/10

CastleS5_2PA_highres.jpg_rgbCastle – Die komplette fünfte Stafel (2013)

FSK: ab 16 Jahren
Länge: 988 Minuten
Genre: Krimi / Action / Komödie
Preis: ab 35 Euro
Verkaufsstart: erhältlich

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