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Doctor Who 50th Celebration

Samstagmorgen gegen 8:45 Uhr reihte ich mich in die erste Schlange für den Einlass zur Doctor Who 50th Celebration ein. Dies war jedoch nur die Schlange für den Einlass ins ExCeL London und alles ging recht zügig, inklusive Wegweisung zum Ticketscan. Der Hinweis, man möge sich doch vor dem Ticketscan noch mit Getränken eindecken, war nicht verkehrt, denn sobald man sein Bändchen hatte, gab es kein Zurück und nur noch einen Haufen Wartezeit, bis 9:30 Uhr.

50th-WelcomePünktlich wurden die Tore für rund 8000 Besucher, aufgeteilt in zwei Gruppen, geöffnet. Klassisch betrat man die Festivalhalle über den Weg zum Schrottplatz, wo zur Rechten auch gleich die TARDIS erblickt werden konnte. Direkt danach gab es schon den ersten Panel Bereich für die Leute von Millennium FX, verantwortlich für Masken und animatronische Elemente in Doctor Who. Hierbei klarer Blickfang zwei Dinosaurier und einer der Roboter aus der Folge „Dinosaurs on a Spaceship“. Unweit davon eine kleine Ausstellung vieler Kostüme und anderer Exponate, sogar ein paar aus Sarah Jane Adventures. Des Weiteren gab es in der Festivalhalle drei weitere Panelbereiche, Bühne 1 +2 und die Arena. Auf Bühne 1 fanden hauptsächlich Panels zu den Soundeffekten und den Hörspielen statt, während von Bühne 2 den Vormittag über Graham Norton, Live für BBC Radio 2, übertrug und verschiedene Stars interviewte. Hier gab es natürlich gleich am Anfang ein Interview mit Matt Smith und Jenna-Louise Coleman, wodurch der Andrang in diesem Bereich der Halle enorm war. Ab der Mittagszeit gab es dann kleinere Panels mit verschiedenen Companions. In der Arena gab es eine kleine Stuntshow und ein Trainingsprogramm für zukünftige Doctor Who Monster.
Dann gab es natürlich noch den Autogrammbereich wo die Stars zwischen ihren Panels immer wieder Autogramme gaben und für Fotos bereit standen. Ziemlich versteckt hatte man die TARDIS-Konsole aufgebaut. Diese war auch nur für die Besucher zu sehen, welche für ein Foto mit ihr bezahlten.
Natürlich durften in der Festivalhalle auch die Händler nicht fehlen. Es gab zwei offizielle Verkaufsstände, einen für das offizielle Jubiläumsmerchandise und einen BBC Shop, der alles rund um Doctor Who verkaufte. Bei den kleineren Händlern waren auch die Royal Mail, mit ihren Sondermarken, Londons Comicshop Forbidden Planet und Big Finish, mit den Doctor Who Hörspielen vertreten.

50th-Toys
Kleine Doctoren für zu Hause

Beim Verlassen der Halle konnte man noch einen Blick in die verschiedenen Trailer werfen und sehen wo die Stars geschminkt werden, ihren Lunch zu sich nehmen und ihre Kostüme aufbewahrt werden. Ebenso hatten die Leute von Real SFX dort ihren Stand.
Im dritten Stock des ExCeL London gab es noch zwei kleinere Bereiche für Panels aus der klassischen Zeit bzw. für Fans von Behind The Scenes Material. Aus Mangel an Zeit musste ich diesen Bereich leider außen vor lassen.

Bis ich dies alles erfasst hatte, war es auch schon Zeit sich in Richtung Vorführsaal zu begeben. Denn um kurz nach 11:00 Uhr begann das erste große Panel. Hier kommen nun die Besuchergruppen ins Spiel. Um möglichst allen Besuchern die Chance zu geben an den Panels teilnehmen zu können, waren die Besucher anhand ihrer Eintrittskarten in Ice Warriors und Weeping Angels aufgeteilt. Die Panels waren für beide Gruppen gleich, fanden nur zu unterschiedlichen Zeiten statt.
Das erste Panel auf meiner Liste, war „Regenerations“. Tom Baker, Peter Davison, Colin Baker und Sylvester McCoy erzählten aus ihrer Zeit bei Doctor Who, natürlich mit dem Focus auf ihre jeweilige Regeneration unterstützt durch kleine Behind The Scenes Videos und wie sie den Neustart erlebten. Sylvester McCoy machte dabei recht deutlich, dass Sophie Aldred und ihm damals bewusst war, dass es nur eine Frage der Zeit bis zur Absetzung von Doctor Who war. Leider gab es ein paar Verzögerungen zu Beginn deses Panels, weshalb nur wenige Zuschauerfragen gestellt werden konnten. Die interessanteste Frage befasste sich mit den witzigsten Momenten beim Dreh von Doctor Who. Man einigte sich nach kurzer Debatte und Anekdoten darauf, dass das Rennen durch immer ein und denselben Korridor das witzigste war. Dicht gefolgt von den TARDIS-Erschütterungen, bei denen sie sich selbst durch den Raum werfen mussten.

Peter Davison

Direkt im Anschluss fand das „Elventh Hour“ Panel mit Matt Smith, Jenna-Louise Coleman, Steven Moffat und Marcus Wilson statt. Dieses Panel gefiel mir nicht ganz so gut wie das vorherige. Grund hierfür war, dass sich alles nur um Steven Moffat und Matt Smith drehte. Letzterer natürlich hauptsächlich, weil er die Show nach dem Weihnachtsspecial verlässt. Produzent Marcus Wilson saß, bis auf ein paar Minuten am Anfang, nur als schmückendes Beiwerk auf der Couch. Jenna hatte etwas mehr zu sagen und bekam auch eine direkte Zuschauerfrage gestellt, das war es auch für sie. Auch die Tatsache, dass keine großartigen neuen Geschichten oder Informationen zu Tage kamen, machte dieses Panel recht langweilig und ich war froh als es vorbei war.

Nach diesem Panel ging es dann für mich ruck zuck zu Bühne 2 für das nächste Panel mit Nicola Bryant und Janet Fielding. Die beiden Damen erzählten von ihrer Zeit bei Doctor Who und von ihrer Arbeit bei Big Finish. Interessant war für mich zu hören, dass Peter Davison damals quasi zu den Sexiest Men Alive in England gehörte und die Produzenten deshalb die Rolle von Tegan, Janet Fielding, selbstständiger gestalteten. Denn ein Tächtelmächtel in der TARDIS war damals unvorstellbar. Und Nicola Bryant war froh darüber, dass man Peris Ende aus der Serie in den Hörspielen wieder relativiert hatte, denn sie war nicht besonders glücklich darüber wegesen. Zum Abschluss bestätigten beide nochmal, dass auch in zukünftigen Hörspielen dabei sein werden.
Für mich hieß es dann erst einmal Mittagspause, denn die Zeit verging rasend schnell und mein grimmiger Magen überzeugte mich leider, dass etwas zu essen wichtiger war als das eingeplante Panel im dritten Stock mit Carole Ann Ford und William Russel. Dafür ging es nach der Pause und kurzem Shopping wieder zurück zu Bühne 2 für das nächste kleine Panel mit Daphne Ashbrook (Grace), Yee Jee Tso (Chang Lee) und Geoffrey Sax (Regisseur). Sie berichteten über den TV-Film. Gerade Geoffrey Sax hatte einige lustige Anekdoten zu berichten. Ein Fan brachte auch die Frage auf, ob ihnen bewusst war, dass der Film in Amerika nicht gut gelaufen sei. Daphne antwortete darauf, dass sie widersprüchliche Aussagen dazu hatte und es schwer sei, so etwas zu beurteilen. Fakt sei aber gewesen, dass man sich anstelle eines Doctor Who Neustarts für eine neue Staffel Sliders entschieden hatte, was damals erfolgreich lief und man eben kein Risiko mit eingehen wollte.

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Die Garderobe des Doctors

Danach war es auch schon wieder Zeit sich für das letzte große Panel einzureihen. Hier führte uns Special Effects Director Danny Hargreaves durch das Programm und erklärte wie verschiedene Effekte verwirklicht werden und wo der Bereich für das Team Visual Effects anfängt. Geschichten zu ein paar missglückten Effekten durften natürlich nicht fehlen. Besonders hervorgehoben wurde hierbei Matt Smiths Unberechenbarkeit aufgrund seines Herumzappelns. Und das kleine Highlight ein junger Doctor und seine Companions mussten einen Cyberman aufhalten und das beste Kostüm im Saal, ein Weeping Angel, wurde auf die Bühne gebeten.

Damit waren dann auch die Feierlichkeiten an diesem Tag für viele beendet. Noch einmal schnell zum Händler für den letzten Einkauf und dann nach Hause. Nicht jedoch für mich. Ich konnte mir jetzt noch eine Mahlzeit gönnen und mich zusammen mit rund 3000 anderen Fans auf das Mainevent am Abend freuen. Die Jubiläumsepisode wurde nämlich auch im Vorführungssaal ausgestrahlt. Davor gab es jedoch noch ein kleines Einführungspanel mit den Dalek-Operators Nicholas Pegg und Barnaby Edwards, den Stuntmen Crispin Layfield und Gordon Seed, Special Effects Director Danny Hargreaves und einem Mitglied von The Model Unit, dessen Namen mir leider entfallen ist. Wichtigstes Thema hierbei, wie schafft man es gegenüber Familie und Freunden nichts zu verraten? Einfachste Antwort: Lüge, dass sich die Balken biegen.
Bevor der Hauptfilm begann, wurden wir noch von Commander Strax über die Etikette im Kinosaal aufgeklärt und welche Folgen, deren Nichteinhaltung  haben kann. Dummerweise hatte er vergessen, dass dies kein Film über das glorreiche Sontaran Imperium ist, sondern ein Film über den Doktor.

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Nicolas Pegg und Barnaby Edwards

Schon vor dem Panel und dem Kurzfilm konnte ich die besondere Stimmung im Saal spüren und die ersten euphorischen Rufe kamen, als das Originalintro kam, gefolgt von der Homage an die ersten Szenen aus „An Unearthly Child“. Den nächsten Jubelsturm gab es bei David Tennants erstem Auftauchen und damit wuchs dann auch die Anspannung im Raum, was als nächstes kommen würde. Entladen wurde diese dann beim großen Finale. Erst ein kleiner Jubel als im Hintergrund alle Doctoren nach und nach auftauchten, gefolgt von einem etwas größeren Jubel bei Christopher Ecclestones Einblendung und dem finalen großen Jubel als Peter Capaldis Augen ins Bild kamen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, es gäbe nichts mehr was die Stimmung noch verbessern könnte und so ging es bestimmt auch den anderen im Saal. Wir wurden jedoch eines besseren belehrt. Zuerst großer Unglaube im Saal, als Tom Bakers Stimme aus den Lautsprechern kam und dann die Euphorieexplosion als sein Gesicht zu sehen war. In diesem Moment war klar, jetzt gab es nichts mehr um dies zu toppen. Selbst der finale Abschlussapplaus zu dem großartigen Bild aller bisherigen Doctoren am Ende der Folge konnte den Tom-Baker-Jubel nicht überbieten.

Als der Abspann zu Ende war, ging niemand auch nur annähernd enttäuscht nach Hause. Ich selbst hatte mir nur eine TARDIS gewünscht um nochmal diesen Tag erleben zu können und beim zweiten Mal das zu sehen und zu hören für das ich keine Zeit gefunden hatte.

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