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Destiny 2: Unser Fazit zum Endgame

Nach den ersten Eindrücken und dem Fazit zur Kampagne geht es jetzt ans Eingemachte. Hier das Fazit zum Herzen von Destiny 2. Dem Endgame.

Zum Thema: Mittlerweile ist das finale Fazit inklusive Wertung zu Destiny 2 erschienen

Nach der Story fängt Destiny 2 erst richtig an. Das liest und hört man oft diese Tage. Das stimmt auch, aber es ist unpräzise. Genauer gesagt, offenbart Destiny nach dem Beenden der Handlung eine neue Facette. Den Grind. Bessere Waffen, bessere Ausrüstung, höherer Lichtlevel. Immer und immer wieder. Das Ende ist erst eigentlich dann erreicht, wenn die Spieler die Lust verlieren. Damit sie das ja nicht so schnell tun, winkt komplett neuer Content.

Destiny 2 Engame Test Review

Abenteuer, Quests und Strikes

So visuell eindrucksvoll die Missionen der Kampagne auch sind, fürs Grinden sind sie nicht perfekt geeignet. Diese Rolle übernehmen stattdessen alte und neue Missionstypen, die sich in Sachen Komplexität stetig steigern. Ganz unten auf dieser Skala befinden sich die Patrols. Diese sind generische Aufgaben. Bringe hier so viele Gegner um, scanne dort diese Objekte. Sie benötigen nicht viel Zeit, bringen nicht viel Erfahrungspunkte und sollen eigentlich nur die Map mit kleinen Tätigkeiten füllen. Wirklich interessant sind sie nicht, aber sie erfüllen ihren Zweck. Auf der nächsten Stufe stehen die Abenteuer, die in Destiny 2 komplett neu sind. Hier gibt es schon etwas mehr Handlung in Form von Konversationen mit wichtigen Figuren und neue Orte werden besucht, die nicht in der Kampagne vorkommen. Sie sind gut gelungen und eine Bereicherung.

Noch umfangreicher sind die Quests. Es winken hier neue Aufträge auf den Planeten, die quasi die Handlung nach dem Ende der Haupthandlung weitererzählen. Auch diese kommen aber ohne Zwischensequenzen aus und dienen dazu, weiter aufzuleveln und neue Missionen freizuspielen. Auf der Spitze der Grind-Kette stehen aber ganz klar die Strikes. Diese sind Dungeons mit herausfordernden Kämpfen und einem Boss am Ende. Sie sind nicht nur komplett neue Missionen fernab der Handlung, sie wurden auch fürs Grinden, also fürs mehrmalige Spielen, konzipiert. Destiny 2 macht auch keinen Hehl draus und packt alle Strikes in eine praktische Playliste. Es ist egal, welchen Strike man im Endeffekt spielt. Es geht sowieso nur ums Grinden. Hier ist eine der größten Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger zu sehen. Waren Strikes in Destiny 1 eher simple Schläuche mit Gegnern, gibt es in Destiny 2 auch durchaus andere Elemente wie Sprungeinlagen und Laserfallen.

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Strikes, Raids und Events

Jede Woche wird einer der Strikes modifiziert. Manche Waffen sind schwächer, das Gegnerverhalten verändert sich und es läuft gnadenlos ein Timer runter. Simples Durchlaufen ist nicht möglich. Ab dieser Stufe ist die Kooperation über Voice-Chat schon unabdingbar. Wirklich komplett unmöglich ohne Kooperation sind aber die Raids. Diese Riesendungeons sind die größten Events, die Destiny 2 zu bieten hat. Sie erscheinen unregelmäßig und stellen die härtesten Herausforderungen des Spiels dar. Es werden komplett neue Mechaniken eingeführt und nirgends sind die Gegner stärker. Das erste Durchspielen kann gerne bis zu acht Stunden dauern, was zu einem regelrechten Rennen zwischen Spielerteams auf Twitch und YouTube führt. Dies ist der unterhaltsamste Aspekt von Destiny 2, aber man muss sich ihn erarbeiten.

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Ohne Grinden werden die Raids für immer verschlossen bleiben. Also heißt es Strikes wiederholen und bei öffentlichen Events teilnehmen. Hier finden auf der Karte nach einem Rhythmus optionale Events statt. Gegner kommen aus dem Weltraum und müssen besiegt werden. Ist nicht sonderlich kompliziert, aber durchaus eindrucksvoll, wenn plötzlich zehn Spieler auf dieselben Gegner schießen. Hier kommt MMO-Gefühl auf.

Der Grind ist immer derselbe Kreislauf. Strikes wiederholen, neue Ausrüstung und Waffen bekommen, öffentliche Events spielen, neue Ausrüstung und Waffen bekommen, Strikes wiederholen und so weiter. Wer sich nicht immer und immer wieder über eine etwas bessere Waffe freuen kann, wird hier nicht glücklich. Der Grind sind quasi die Hausaufgaben von Destiny 2. Die Belohnung ist der Raid. Und die immer bessere Ausrüstung natürlich.

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PvP

Bei Destiny 2 denkt man natürlich sofort an die kooperativen Missionen mit bis zu drei Spielern, es gibt aber auch den kompetitiven Multiplayermodus. Dieser hilft auch beim Grinden und lockert das Spielgeschehen gut auf. Immer die gleichen Strikes zu spielen, kann auf Dauer ermüdend sein. Der PvP ist in zwei Modi aufgeteilt. Nicht so ernst und richtig ernst. Im Ersteren werden typische Modi wie Team Deathmatch gespielt. Nicht viel Nachdenken, einfach auf die Gegner schießen. Wer es taktischer mag, wählt den zweiten Modus aus. Hier müssen kooperativ Ziele erfüllt werden, wie das Legen oder Entschärfen von Sprengkörpern. Über Unterschiede im Lichtlevel müssen sich Neulinge keine Gedanken machen. Diese werden annulliert, um Chancengleichheit zu wahren. Nur bei speziellen Events zählt die Ausrüstung auch. Im Vergleich zum PvP des ersten Teils ist der Destiny 2-PvP an sich ernster geworden. Wo in Destiny 1 eher spaßiges Chaos regierte, fühlt sich Destiny 2 wie Standard-Multiplayer an. Gut für manche, schlecht für andere. Als Zusatzmodus geht der schon in Ordnung, ein Kaufgrund für Destiny 2 ist er aber definitiv nicht.

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Loot

Ohne Loot kein Grind und ohne Grind kein Loot. Für Destiny 2 ist Loot besonders wichtig, also muss auch die Balance stimmen. Zu wenig und Spieler verlieren schnell die Lust. Zu viel und der Loot verliert an Bedeutung. Hier ist Destiny 2 netter als der Vorgänger. Die höchste Loot-Stufe ist der exotische Loot. Dieser war im Vorgänger noch ziemlich selten, im neuen Teil scheint er gefühlt aber schneller aufzutauchen. Der Höchstlevel ist 20, von da an spielt man für den Loot, der in Engrammen verpackt ist. Das ist ein anderes Wort für Lootbox, die man natürlich auch mit echtem Geld kaufen kann. Hierfür steht eigens ein NPC zur Verfügung, der perfiderweise immer besucht werden muss, um die freigespielten Lootboxen auch zu öffnen. Der Gedanke hier ist klar, so mancher Spieler wird vielleicht von der freigespielten Lootbox enttäuscht sein und aus dem Frust heraus echtes Geld für Silber ausgeben, mit dem man wiederum neue Lootboxen im Spiel kaufen kann.

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Mir persönlich kam nie der Gedanke, echtes Geld auszugeben und die freigespielten Lootboxen waren immer lohnenswert. In ihnen befinden sich Modifikationen für Waffen, Tänze, Emotes und Shader. Letztere sind Farbschemata, mit denen sich Ausrüstung färben lässt. Hier dürfte die unschönste Veränderung im Vergleich zum Vorgänger zu finden sein. Während Shader in Destiny 1 für den kompletten Charakter von Kopf bis Fuß nutzbar waren und ewig im Inventar verweilten, muss nun für jeden einzelnen Ausrüstungsgegenstand ein Shader verwendet werden, der dann auch sogar für immer an diesem Gegenstand gebunden ist. Unschön und die Intentionen hier sind eindeutig, aber ähnlich wie bei den Modifikationen füllt sich das Inventar schnell mit kostenlosen Shadern, womit das eigentlich kein großes Problem für die allermeisten Spieler darstellen sollte.

Destiny 2 Engame Test Review

Fazit

Das Endgame in Destiny 2 ist wichtig. Daher ist es schön zu sehen, dass Entwickler Bungie hier einige sinnvolle Verbesserungen implementiert hat. Öffentliche Events sind einfacher zu finden, Strikes in einer praktischen Playliste, es lässt sich schneller von Planet zu Planet reisen, für die Raids kann man nun auch als Fremder einer etablierten Gruppe beitreten. Es wurde offensichtlich Wert darauf gelegt, zwischen den Waffen der Spieler und den Gegnern so wenig Hindernisse wie möglich zu positionieren. Das ist gelungen. Wie gut das Balancing des Endgame aber wirklich ist, lässt sich erst in einigen Wochen erfahren. Wenn nämlich sämtlicher Content vor der ersten Erweiterung durchgespielt wurde.

Das waren nun alle Aspekte von Destiny 2. Die Kampagne, das Endgame, der PvP und natürlich der Loot. Ein separater Artikel mit Wertung folgt bald.

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