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Comic-Review: Danger Girl – Trinity

Mit Trinity treten die Danger Girls bei dani books erneut in Erscheinung. Diesmal sogar für die Käufer der Printausgabe inklusive einer kostenlosen Digital Copy. Aber lohnt sich das neue Abenteuer? Bietet es das, was man von den Girls und den Machern erwartet?

Danger Girl Trinity 000Danger Girl – Trinity

Abby wird entführt und auch die anderen Girls, die beiden Schwestern Sydney und Sonya Savage, haben es nicht leicht, als sich ihnen eine Truppe von mordlustigen Kerlen an die Fersen heftet. Sydney die gerade ein wenig Zeit mit einem Date in London verbringt kommt ohne größeres Blutvergießen aus der Sache heraus, was für ihren One-Night-Stand nicht so ganz zutrifft. Und auch Sonya ist mit einem Mann unterwegs. Doch sie befindet sich mitten im Kongo, und der Mann an ihrer Seite ist ein Dieb und wird per Kopfgeldbefehl gesucht. Dallas, so sein Name, stellt sich aber als ziemlicher Vollidiot heraus und macht Sonya die Flucht dadurch zunehmend schwieriger. Währenddessen befindet sich Abbey in der Gewalt eines zwielichtigen Scheichs, der sie für seine Interessen einspannen will. Werden sich die Danger Girls aus diesen Situation befreien können und wieder zusammenfinden …?

Abbey Chase liebt explosive Action.
Abbey Chase liebt explosive Action.

Eines gleich vorweg. Wer die Danger Girls kennt, der weiß, dass man hier nichts tief greifendes und hoch Intellektuelles erwarten kann. Stattdessen gibt es reichlich Action, rasante Autos, freizügige Damen und eine deftige Portion Humor. Das ist und war es immer, was die von Andy Hartnell und J. Scott Campbell geschaffene Reihe ausmachte. Sie bedienen die einfachen Unterhaltungszentren der Männer und Männer sind auch die angestrebte Zielgruppe. Also, Hirn aus und loslegen. Und dies funktioniert auch in diesem Band wieder sehr gut. Abbey jagt gleich zu Beginn ein Boot in die Luft, Sydney rekelt sich fast nackt mit einem Mann im Bett herum und Sonya streift durch den Dschungel im Kongo. Es ist wie bei einem Kino-Action-Blockbuster. Wenig Handlung, dafür sehr viele visuelle Reize und am Ende hat man nicht einmal das Gefühl, dass etwas gefehlt hat. Andy Hartnell kennt seine Mädels und er weiß, was die Leser wünschen. Das beweist er auch mit dem neuen Abenteuer und dies, obwohl es im letzten Band eine kleinere Teamänderung gab. Aber das neue Girl, Sonya Savage, hat sich sehr gut eingelebt und wird von Hartnell fast schon selbstverständlich präsentiert.

Sydney Savage liebt schlagende Argumente.
Sydney Savage liebt ihre überzeugenden Argumente.

Zeichnerisch ist der Band leider nicht ganz so überzeugend wie die Handlung. Und dies ist bei einem Comic, der hauptsächlich durch das Gesehene überzeugen muss, statt durch die Handlung, fast ein K.O.-Kriterium. Aber ich muss sagen, dass es genaugenommen noch erträglich ist. Während John Royle, der für die Szenarien mit Abbey Chase verantwortlich ist, dem Stil vom Mitschöpfer J. Scott Campbell sehr nahe kommt, und so ein vertrautes Gefühl erweckt. Ein klein wenig anders sieht es da schon mit dem Artwork von Harvey Tolibao aus. Er setzt den Teil mit Sydney um und hat einen doch schon merklich anderen Stil, der aber immer noch ansehnlich ist und wie auch Royles Zeichnungen mit sehr vielen Details aufwartet. Nur seine Gesichter sehen ziemlich merkwürdig aus. Das Schlusslicht in der qualitativen Auflistung der Zeichnerriege ist jedoch Stephen Molnar. Sein Stil will so irgendwie überhaupt nicht zu den Danger Girls passen. Sehr statisch, mit wenigen Details und kräftigen Linien kann mich Molnar überhaupt nicht überzeugen.

Sonya Savage liebt das Risiko.
Sonya Savage liebt das Risiko.

Thomas Muelbradt AvatarFAZIT:

Handlungstechnisch, auch wenn ehrlich gesagt nicht so viel passiert, können die Danger Girls auf ganzer Linie überzeugen. Visuell hingegen kommt die Geschichte zwischenzeitlich immer wieder ins Stocken. Über weite Teile, immer dann, wenn Royle und Tolibao den Stift schwingen, kommt das bekannte DG-Feeling herüber. Sobald aber Molnar übernimmt, habe ich das Gefühl als würde jemand einen Kiddie-Niedlichkeitsfilter über die Zeichnungen legen. Und das, obwohl es auch bei Molnar nicht gerade zimperlich zur Sache geht. Aber irgendwie sieht alles so harmlos bei ihm aus. Trotzdem gefällt mir der Band zum Großteil und ich freue mich darauf, die Mädels bei ihren nächsten Einsätzen miterleben zu dürfen.

Die Fans lieben die Danger Girls.
Die Fans lieben die Danger Girls.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2013 IDW Publishing / dani books

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