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Da Capo Review: Call of Juarez: Gunslinger (PS Plus)

Mit Call of Juarez: Gunslinger servierte der polnische Entwickler Techland (Dead Island, Dying Light), nach dem eher durchwachsenen und unfertigen Call of Juarez: The Cartel im Jahre 2013 den feinen Western-Shooter Call of Juarez: Gunslinger für PC, PS3 und Xbox 360. Im Juni 2015 gibt es für für alle PlayStation Plus Mitglieder Call of Juarez: Gunslinger auf der PlayStation 3 als Gratis-Download. Für uns Grund genug euch das Review für diesen Action Kracher als DA CAPO, aus dem consol.AT Heft 102, zu servieren!

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Man könnte den Eindruck haben, jemand im Hause Ubisoft sei großer Fan von Quentin Tarantino. So präsentierte sich das – irgendwie, aber irgendwie auch nicht auf Eis gelegte – Brothers in Arms: Furious 4 als dreister Abklatsch von „Inglourious Basterds“ und dieses kleine, aber feine Download-Game aus der Call of Juarez-Reihe hat stilistisch mehr als ein wenig Hauch von einem gewissen, von der Kette gelassenen Django abbekommen. So erlebt man die Geschichte des Kopfgeldjägers Silas Greaves nach, während der diese in einem Saloon schildert. Und genau deswegen, weil die Story seinem Erzählfluss unterworfen ist, gewinnt der eigentlich technisch und in puncto Gameplay nicht überragende Titel ungemein. Da werden schon mal die Rahmenbedingungen eurer Missionen verändert, weil sich Silas vertan hat – Apachen, auf die ihr ballert, verwandeln sich in Cowboys oder Bäume, die Silas noch als Detail hinzufügt, sprießen plötzlich aus dem Grund. Selbst davor, dass unser Kopfgeldjäger die Handlung zurückdreht und ihr Stellen zweimal spielen müsst, seid ihr nicht gefeit. Zudem ist das Schießen mit Revolvern, Gewehren oder Dynamitstangen lustig geraten und ihr könnt gewonnene Erfahrungspunkte in einem Erfahrungsbaum in mehr Munition, mehr Widerstand etc. stecken. Überzeichnete „Tarantino“-Blutfontänen, Duelle und selbst auslösbare Bullet-Time-Action sowie Quick-Time-Events in Slowmotion gestalten den trashigen Gaming-Western noch absurder; die markigen Sprüche des Helden sorgen für Lacher. Weniger amüsant ist der krude, unfertig wirkende Grafik-Mix aus Pseudo-Real- und Cartoon-Rendering-Look. Mit ein wenig Whiskey aus dem Saloon eurer Wahl entfesselt der kurzweilige Shooter mit seinem Humor und einem Arcade- sowie einem Duell-Modus aber auf jeden Fall eine Menge Spielspaß. (hpg)

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Info: Call of Juarez: Gunslinger
Genre: Ego-Shooter
System: PS3/Xbox 360
Entwickler: Techland
Spieler: 1
Preis: ca. 15 Euro
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