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Comic-Review: Japan’s Most Wanted #1

Nein, kein Need for Speed und kein Tokyo Drift, einfach nur: SNIKT!

Nächste Woche läuft The Wolverine in den deutschen & österreichischen Kinos an – jetzt, schon einige Tage vor dem Kinostart, erschien Wolverine: Japan’s Most Wanted #1, das erste Digi-Heft einer neuen, wöchentlich erscheinenden 13-teiligen Serie. Ja, richtig gelesen: Wöchentlich. Geplant ist diese Infinite-Initiative übrigens auch mit anderen Helden. Wolverine, so Marvel, sei nur der Anfang. Bestätigt ist nämlich direkt im Anschluss, also ab Oktober, eine Iron Man: Fatal Frontier-Reihe von Kieron Gillen, Al Ewing und Lan Medina!

Ich bin absolut kein Wolverine-Leser, geschweige denn Fan. Marvel NOW!‘s Wolvie hat mein Desinteresse sogar kurzerhand noch verschlimmert. Und jetzt haut mich eine so simpel (digital only, wahrscheinlich ein Handlungsbogen über 13 Hefte …), und zugleich unheimlich kreativ gestrickte Serie vom Hocker.

Jetzt aber mal zur Ausgabe: Genau wie der bald anlaufende Film von James Mangold, ist auch die neue Digi-Reihe in Japan angesiedelt; mit jeder Menge Japano-Flair – in Worten: leuchtende Reklamen und riesige Hochhäuser.

Das Heft liest sich rasch und die Story beginnt monolog-lastig, entwickelt sich aber sehr schnell zu einem knackigen, brutalen Abenteuer. Spannung bleibt bis zur nächsten Ausgabe bestehen, denn einen netten Cliffhanger bekommen wir von Autor Jason Aaron auch noch präsentiert. Ergänzend haben Yves Bigerel & Paco Diaz grandiose Arbeit geleistet; die Zeichnungen, vor allem auch durch die Koloration von Marte Gracia undIzrael Silva unterstützt, sind ein wirklicher Augenschmaus.

Der riesengroße Pluspunkt der ganzen Ausgabe bzw. des Konzepts: Die Möglichkeiten des digitalen Lesevergnügens! Diese wurden meinem Geschmack nach ideal ausgeschöpft. Kluge Spielereien mit dem Fokus hier, gut inszenierte Einblendungen da. Perfekt getimete lautmalerische Ausdrücke ziehen sich durch das gesamte digitale Heft! Genau so wird man in Japans Most Wanted  hineingesogen. Der Leser weiß nie mehr als die auftauchenden Charaktere oder gar Wolverine selber. Bis zum genialen Ende – Unterhaltung pur.

Negativ hingegen ist der Preis. Bisherige Infinite Comics waren im 0,79 – 1,59 Bereich angesiedelt. Hier jedoch sind die 2,69 Euro pro Ausgabe zu viel – bei 13 Heften würde man im Endeffekt rund 35 Euro für die gesamte Story zahlen. Dafür aber, dass Infinite Comics lediglich auf digitalem Wege zu genießen sind, ist der Preis zu hoch!

Zweitmeinung von Dennis „Bouncie“ Lehmann:

Marvel meint es ernst: waren die ersten Infinite-Comics noch für unter 2 € bzw. sogar gratis zu haben, handelt es sich bei der neuesten Wolverine-Serie nun um einen Vollpreis-Titel. Ãœber den, meiner Meinung nach zu hohen Preis, mag man streiten können, aber Spaß gemacht hat mir den Titel auf jeden Fall. Dass Jason Aaron mit Wolverine umgehen kann, hat man anhand der letzten Ongoing des Kanadiers und auch anWolverine & The X-Men unlängst sehen können. Und auch hier spinnt er sich eine spannend und vor allem actionreiche Geschichte in Wolverines ehemaliger Wahlheimat zusammen. Paco Diaz und Marte Gracia unterstützen ihn dabei fabelhaft, man merkt, dass das Art-Team schon Erfahrung im Infinite-Bereich hat. Sicher, nicht alle Panels sind zu 100% gelungen, trotzdem ist der optische Eindruck grandios. Eine Serie die ich mir gerne Woche für Woche auf mein iPad ziehen würde, wäre da nur nicht der Preis…

 

Mit Wolverine: Japan’s Most Wanted hat man bei mir einen Volltreffer gelandet! Unterhaltsam, zügig zu lesen und optisch atemberaubend. Ich wurde eindeutig angefixt, nicht zuletzt wegen des Endes. Das Warten auf die nächste Ausgabe dauert jetzt sowieso nur ein paar Tage. Herrlich! Bleibt lediglich zu hoffen, dass Marvel mit dem Preis runter geht …

 

 

 

 

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