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Review: Avengers & X-Men: Axis (1 von 4)

Es ist soweit: In dieser Woche ist im deutschen Panini Verlag das neue Marvel-Comicevent Avengers & X-Men: Axis angelaufen. Wir haben für euch das erste Heft der Hauptserie (besteht aus 4 Heften) gelesen.

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Die Hauptserie Avengers & X-Men: Axis wird es am Ende auf vier Hefte (enthalten 9 US-Ausgaben) bringen, die in drei Akte aufgeteilt sind. Der erste mit dem Titel „The Red Supremacy“ ist zu zwei Drittel im ersten Heft enthalten. Die Handlung ist nicht besonders umfassend. Der Red Skull wurde von Magneto umgebracht und da er das Gehirn des verstorbenen Charles Xavier in sich trägt verwandelt er sich in Red Onslaught. Das klingt zwar ganz interessant, doch diese Ereignisse finden jedoch nicht in Axis statt, sondern in den davor erschienenen Uncanny Avengers-Heften von Rick Remender. Wer diese nicht gelesen hat, der guckt zuerst blöd aus Wäsche. Zum Glück springt hier Panini mit einem sehr gut aufbereiteten redaktionellen Teil ein der dafür sorgt, dass die Handlung auch ohne Kenntnis dieser Hefte verständlich ist, auch wenn sicher die eine oder andere Frage zumindest am Anfang sicher offen bleibt. Man fühlt sich also in das erste Heft hineingeworfen und das hinterlässt ein ganz komisches Gefühl, denn man hat oft wirklich gar keine Ahnung, warum etwas passiert. Dieses Gefühl verliert man dann aber relativ schnell ab der Hälfte (Ende 1. US Heft) der Ausgabe.

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Axis wirkt auf den ersten Blick ein wenig zusammengeschustert. Man findet ein bisschen von jedem erfolgreichen Marvel-Event darin wieder. Das ist aber nicht so schlimm wie es sich anhört, denn vorhersehbar wirkt das nicht. Rick Remender erzählt in einem schönen Bogen, der aber trotzdem auch Raum für parallele Handlungen offen lässt. So wird das enthaltene 2. US-Heft zum Beispiel hauptsächlich aus der Sicht von Iron Man erzählt. Alleine durch die Interaktion mit seinen Kameraden erschließen sich viele der parallelen Ereignisse. Die vielen Figuren kommen dadurch nicht zu kurz, ohne zu viel im Rampenlicht zu stehen. Wie bereits erwähnt gibt es nur ein riesiges Problem: Das Ganze kann nicht alleine stehen. Wer Uncanny Avengers nicht gelesen hat, der wird immer wieder seine Probleme haben, in den Comic hineinzufinden. Man kann das zwar vergessen, aber es fühlt sich immer noch ein Stück wie der Klimax von Remenders Avengers-Epos an. Das ist Axis ja tatsächlich, nur hätte es Marvel wohl besser in der Reihe gelassen, statt ein Event draus zu machen.

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Die Seiten der ersten Ausgabe wurden von Adam Kubert gezeichnet. Er scheint auch schon die besten Tage hinter sich zu haben. Kuberts Stil ist nicht mehr sehr detailliert, was bei einem Event-Comic mit vielen Figuren zwar verständlich ist, aber trotzdem einen unschönen Eindruck macht. Viele Figuren wirken aufgrund der Detailarmut emotionslos, was sich negativ auf die Story niederschlägt. Es gibt einige wirklich schöne Panels, wie zum Beispiel die mit Red Onslaught, in denen wirkliche Bedrohung vermittelt wird. Dann gibt es aber wieder Seiten, meist sogar Splashpages, auf denen man nur sehr wenig von Dynamik oder gut ausgearbeiteten Charakteren erkennen kann. Leinil Yu hingegen überrascht im dritten Heft. Vorbei die Tage, in denen jeder Marvel-Held wie der Bruder von Batman aussah, da einfach zu viel Tusche benutzt wurde. Es ist ausgesprochen bunt und das ist gut so. Yu wirkt ein wenig wie in seiner Secret Invasion-Hochzeit. Es ist immer noch nicht ganz perfekt, aber im Gegensatz zu Kubert hat man es hier mit durchwegs guten Zeichnungen zu tun.

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Meinung:
Mann, habe ich mich auf Original Sin gefreut und wie wurde ich enttäuscht. Man wagt es schon kaum mehr, sich auf ein Marvel-Event zu freuen, denn am Schluss merkt man, dass es genau das ist, für was man es von Anfang an gehalten hat: Marvels Versuch, Geld in die Kassen zu spülen. Das dachte ich erst auch bei Axis und ganz unrecht hatte ich nicht. Nun gut, es macht wirklich Spaß zu lesen und ich freue mich schon auf die zweite Phase, jedoch merkt man wie Marvel den letzten Storybogen von Remenders Uncanny Avengers genommen und zu einem Event umfunktioniert hat. Wir beschweren uns gerne und oft, dass es keine komplexen Events mehr gibt. Aber gemeint ist das anders. In der Hauptserie sollten sich die interessanten Ereignisse entfalten und nicht in irgendwelchen Heften davor. Auch wenn der erste Akt durchaus Spaß macht, kann ich nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen.

Achtung: Zusammen mit Panini Comics verlosen wir 30x Avengers & X-Men: Axis Nr. 1

AVENGERS26XMENAXIS1_Heft_359Info
Seiten: 100
Preis: ca. 13 Euro
Autor: Peter David
Zeichner: Will Sliney
Verlag: Panini Comics
Orig. Verlag: Marvel

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