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Chrissi’s Midweek Madness: Broforce

Am vergangenen Wochenende hat der Steam-Sale mal wieder für allerseits leere Geldbeutel gesorgt. Viele kleine Indie-Titel haben es in meinen Warenkorb geschafft; mehr als vorher geplant – man kennst das ja.

Was ich mir auf alle Fälle holen wollte, war das Spiel Broforce. Und da der Mehrspielermodus zu viert bestritten werden kann, wurde verlockenderweise gleich ein Viererpack für einen stark rabattierten Preis angeboten.

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Gemeinsam mit drei Freunden habe ich zugeschlagen. Für Montagabend verabredeten wir uns zum gemeinsamen Spielen und begrüßten uns pünktlich um 18 Uhr via Teamspeak. Das Spiel war geupdated, die Controller und Keyboards auf Hochglanz geputzt und ausreichend Getränke bereitgestellt. Gemütlich in den Gamingsessel zurückgelehnt, konnte unser Gaming-Abend beginnen.

Broforce ist laut Entwickler Free Lives eine patriotische Simulation, die man im Koop spielen sollte. Schon der Cartoon-Trailer zwinkert einem zu: Es wird ein spaßiges Game mit den stärksten Muskelpaketen aller Zeiten, das man nicht ganz ernst nehmen darf. In der Rolle der heute verrunzelten, aber damals aufs Maximum gestählten Action-Ikonen kämpft man für Amerika, liebevoll “Murrica” genannt, gegen Terroristen auf der ganzen Pixelwelt. Als große Fans der Actionfilme aus den 1980er und 90er Jahren freuen wir uns über jeden neu freigespielten Charakter. Bisher gibt es 32 davon. Es sollen aber noch viele weitere hinzukommen. Auch drei Frauen sind mit an Bord. Etwas wenig weibliche Unterstützung, wie ich finde, aber vielleicht kommen gerade da ja bei zukünftigen Updates noch mehr! Das lasse ich erstmal gelten, solange die Entwickler das Spiel nicht in “Brosis” umbenennen. Ohje, kennt ihr noch diese schreckliche Band, die Anfang des Millenniums ihr Unwesen im Radio trieb?

Jeder Bro hat markante Waffen und Moves, um Gegner und vor allem die Umgebung zu zerstören. Doch gerade deshalb sollte man aufpassen, dass man sich oder seinen Mitspielern nicht den letzten Boden unter den Füßen wegschießt.

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Bei größeren Gegnern kann man diese Taktik aber auf alle Fälle zu seinen Gunsten anwenden. Manche Feinde sind so inkompetent, dass sie durch Kettenreaktionen ihre Kumpanen mit in das Pixelnirvana reißen, aber alle Bros können und werden genauso überraschend ins Jenseits befördert, wenn man nicht haargenau aufpasst. Es gibt Käfige, aus denen man Bros für seine Mitspieler befreien kann und Checkpoints die, wie könnte es anders  sein, mit dem Stars and Stripes-Banner markiert sind.

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Das Gameplay ist sehr gut ausgeglichen und durch eine hohe Spielgeschwindigkeit kommt viel Action sowohl in den Levels als auch den Bosskämpfen auf. Am Ende jedes Levels besiegt man einen harmlosen Angestellten des Teufels, damit der Helikopter landen kann und alle Bros, die überlebt haben – oder manchmal gemeinerweise nur den schnellsten Spieler – aus dem Kriegsgebiet mitnimmt.

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Obwohl von Anfang an klar ist, dass es im Viererkoop recht chaotisch zugehen kann, waren wir ein gutes Team. Wir hatten jede Menge Spaß. Auch wenn es hier und da zu Bugs kommt, empfehlen wir das Spiel jedem, der Arnie, Stallone und Co. vergöttert.

Nach einigen Leveln legten wir eine Spielpause ein. Als es dann weitergehen sollte, merkten wir, dass unser Spielstand blöderweise nicht vorhanden war. So mussten wir von vorne anfangen. Immerhin waren wir, die super-tapferen Amerikaner, jetzt noch professioneller als zuvor und konnten Länder, wie Irakistan, rasend schnell mit Hilfe bunter Pixelbazookas amerikanisieren.

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Auch Lags, die einen Mitspieler zum Neustart des Spiels zwangen, hielten uns auf, aber man weiß sich als langjähriger Gamer ja gut zu helfen. Level und Gegnertypen wechseln sich schnell genug ab, sodass es nicht eintönig wird und durch die unterschiedlichen Charaktere wird es auch nie langweilig, denn jeder bekommt immer wieder einen anderen Bro zufällig zugeteilt.

Im April 2012 wurde das Spiel, damals hieß es noch Rambros, bei einer Gamejam erdacht und seitdem weiterentwickelt. Eine Demo namens Brototype verhalf zur Nominierung für Steam Greenlight. Im Sommer 2014, als ich mir mit meinen Freunden The Expendables 3 im Kino ansah, wurde The Expendabros veröffentlicht. Durch diese Vorabversion erfuhren wir von dem Game und hatten es seitdem auf unserer Wunschliste. Im Oktober 2015 war es dann so weit und die finale Version erschien.

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Ende November kam das bis dato neueste, kostenlose Update auf den Markt und bringt unter anderem den Brolander (bekannt aus Highlander) und Broden (Raiden aus Mortal Kombat) mit.

EllenAls hypermaskuline Machos, sowie den drei Powerfrauen Ellen Ripbro (Ellen Ripley aus der Alien-Reihe), Cherry Broling (Cherry Darling aus Planet Terror) und The Brode (Beatrix Kiddo aus der Kill Bill-Serie), meisterten wir gemeinsam jede Mission der Kampagne.

Um zwei Uhr Nachts hatten wir dann aber einfach keinen Nerv mehr und teilweise Kopfschmerzen vom Pixeldauergewackel, sodass es auch mal gut war für den Tag. Der Endboss in Form von Satan höchstpersönlich brachte uns so in Rage, dass wir zum Einen nicht mehr konzentriert den tödlichen Fallen ausweichen konnten, zum Anderen gab es wieder Lags, sodass es aussah, als ob einer von uns unverwundbar war, was sich toll anhört, aber nichts brachte, weil Satans Leben einfach nicht abgezogen wurde.

satan

Das Spiel um diese nächtliche Uhrzeit an einem Werktag neu starten wollten wir aus Angst, dass der Spielstand doch wieder nicht gespeichert war, auf keinen Fall und so beendeten wir nach unzähligen gescheiterten Versuchen unsere trotzdem lustige Gaming-Runde.

Jetzt warten wir auf das nächste Update, das hoffentlich neue Charaktere und Bugfixes bringt und dann besiegen wir zu viert des Pudels Kern, den Teufel höchstpersönlich!

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Chrissi

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